Allgemeine Geschichte

In 12 Minuten durch Ostpreußens Geschichte

Die Landsmannschaft Ostpreußen präsentiert stolz einen faszinierenden Film mit dem Titel „Ostpreußen für Anfänger“. In nur 12 Minuten entführt dieser Film Sie auf eine inspirierende Reise durch die bewegte Geschichte und die faszinierende Landeskunde Ostpreußens. Unser Ziel ist es, nicht nur einen ersten, spannenden Einblick zu bieten, sondern auch Ihre Neugierde zu wecken und Sie zu weiterer vertiefter Beschäftigung mit diesem Land und seinen Menschen zu ermutigen. Lassen Sie sich von der Schönheit und Vielfalt Ostpreußens verzaubern und entdecken Sie die Geschichten, die dieses Land so einzigartig machen.

Unsere Kreisstadt Darkehmen

Ab 1938 in Angerapp umbenannt – wird erstmalig 1539 in den Zinsregistern des Hauptamtes Insterburg als Ansiedlung „Darkehmen“ erwähnt, ebenso die Dörfer Cariotkymen (Kariotkehmen/Karkeim), Kleschtzaw (Kleszowen/Kleschauen), Abscherinicke (Abschermeningken/Almental), Klisegarbe (Gleisgarben), Schobin (Szabienen/Kleinlautersee), Rogauen, Stroppaw (Kunigehlen/Stroppau), Baleten (Ballethen).

Leider sind keine Zinsregister und Verschreibungen aus dem ersten Jahrzehnt des Hauptamtes Insterburg erhalten, die über die Anfänge der Kolonisation östlich und südlich von Insterburg Aufschluss geben könnten. Über Kreis und Stadt Darkehmen brach am 01.August 1914 der erste Weltkrieg herein. Nach dem ungünstigen Verlauf der Schlacht bei Gumbinnen floh die Bevölkerung von Stadt und Kreis Darkehmen vor den am 23.08.1914 einrückenden Russen. Für den Wiederaufbau nach dem ersten Weltkrieg hatten Stadt und Kreis verlässliche Paten, wie den Kriegshilfsverein Dresden und die Kreiskommunalverbände Koblenz. Die letzten Neubauten waren zum 200jährigen Stadtjubiläum (1925) längst abgeschlossen. Die Stadt blühte weiter auf, das zeigte sich in den für das Allgemeinwohl errichteten Bauten und Anlagen.

Am 01.09.1939 begann der zweite Weltkrieg mit seinen verheerenden Folgen. Im Herbst 1944 rückte die Front in Kreisnähe. Der Kreis Angerapp musste ab 22.Oktober von der Zivilbevölkerung geräumt werden. Im Zuge der am 13.01.1945 einsetzenden gegnerischen Offensive auf Königsberg fiel Angerapp am 22.01.1945 in russische Hand. Der überwiegende Teil der Bevölkerung war geflüchtet, teilweise jedoch nur bis zum Auffangkreis Pr. Holland. Ostspreußen wurde aufgeteilt, der nördliche Teil fiel der Sowjetunion zu, der südliche Teil Polen – die Grenze läuft durch unseren Kreis. Die Stadt Angerapp wurde von den Russen in Ozersk umbenannt und gehört heute zum Oblast Kaliningrad.

1948 schlossen sich vertriebene und geflüchtete Ostpreußen zu einem Verein zusammen und gründeten am 03. Oktober 1948 die „Landsmannschaft Ostpreußen e. V.“ mit Sitz in Hamburg. Die Kreisgemeinschaft Angerapp (als korporatives Mitglied) möchte die Heimatliebe zu Ostpreußen, insbesondere dem Kreis Angerapp bewahren und den Heimatgedanken für weitere Generationen erhalten.

Marktplatz, Eingang Insterburger Straße
Marktplatz, Reimers Hof (2017)

Historische Zeitlinie

Betrachten Sie die Geschichte auf einen Blick und entdecken Sie die Schlüsselmomente und Entwicklungen, die diese faszinierende Region geprägt haben.

1539

Ersterwähnung

Das Dorf Dargkyem (Darkyem, Darkeim) wurde erstmals urkundlich genannt. 1615 hatte es eine Kirche, eine Mühle, einen Krug und einen wichtigen Flussübergang. Nach der Pestepidemie 1709–11 zogen in die fast entvölkerte Gegend im Osten Ostpreußens zahlreiche neue Siedler: vor allem Schweizer, Pfälzer, Württemberger, Nassauer und Salzburger.

1725

Stadtrecht

König Friedrich Wilhelm I. verlieh das Stadtrecht. Darkehmen wurde Garnisonsstadt. 1754 bekam sie eine neue Kirche, (die baufällig 1836 abgerissen wurde) und 1777 ein Rathaus. 1818 wurde Darkehmen zur Kreisstadt erhoben.

1842

Pfarrkirche

Am 9.10.1842 wurde eine neue Pfarrkirche erbaut und repräsentierte den neogotischen Baustil, der zu dieser Zeit in Europa populär war. Der Bau der Kirche war ein bedeutendes Ereignis für die Gemeinde, da sie ein neues Zentrum des religiösen Lebens schuf. Der die Stadt überragende Kirchturm stammte erst aus dem Jahre 1892. Es war ein architektonisches Element, das der Kirche eine imposante Präsenz verlieh und als Landmarke für die Gemeinde diente.

1878

Eisenbahnanbindung

Darkehmen erhielt die wichtige Eisenbahnanbindung an die Strecke Insterburg-Goldab-Lyck. Die Preußische Ostbahn ermöglichte somit den Personen- und Güterverkehr in der Region. 1913 kam die Verbindung nach Gumbinen und Angerburg dazu.

1880

Elektrizität

Als erste Stadt Deutschland und Ostpreußen erhielt Sie elektrische Straßenbeleuchtung. Die Mühle am Fluss lieferte den durch Wasserkraft erzeugten Strom. 1907 wurde ein städtisches Elektrizitätswerk auf dem Markt errichtet, das seinen Zweck bis zum Anschluss an das Stromversorgungsnetz der Ostpreußen-AG erfüllte.

1914

1. Weltkrieg

Am 1. August 1914 brach der Erste Weltkrieg über die Stadt und den Kreis herein. Die Stadt wurde am 20. August 1914 evakuiert, da die Bevölkerung vor den anrückenden russischen Truppen floh. Obwohl die Russen die Stadt am 11. September 1914 wieder verließen, wurde sie bis Februar 1915 weiterhin beschossen.

1925

Entwicklung nach dem 1. Weltkrieg

Bis zum 200-jährigen Stadtjubiläum war die Stadt wieder aufgebaut. In den folgenden Jahren blühte die Stadt auf. Darkehmen wurde zum Sitz des Landratsamtes. Im Jahr 1925 wurde das evangelische Gemeindehaus errichtet, gefolgt von einer privaten höheren Schule (Realschule) im Jahr 1929. Es gab zwei Altersheime, eine Maschinenfabrik und eine Molkereigenossenschaft. Im Jahr 1930 wurde die Kreissparkasse eröffnet und 1931 wurde die Turnhalle eingeweiht. 1934 entstand das neue Kreiskrankenhaus (Fritz-Schaudinn-Krankenhaus).

1936

Badeanstalt

Stolz war die Stadt auf ihre Flussbadeanstalt, die z. T. in Gemeinschaftsarbeit angelegt wurde. Als beliebter Treffpunkt in der warmen Jahreszeit trug die Flussbadeanstalt zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und zur Förderung des Freizeitangebots in Darkehmen bei.

1938

Namensgebung: Angerapp

In der gesamten Provinz wurden viele Städte, Dörfer und Gemeinden umbenannt. So erhielt Darkehmen nun den Namen Angerapp. Die Bevölkerung des Kreises verteilte sich auf die Kreisstadt und 163 Landgemeinden. Laut der Volkszählung vom 17. Mai 1939 hatte der Landkreis 31.549 Einwohner, wobei die Stadt Angerapp 4.336 Einwohner hatte. Das Flächengebiet des Kreises Angerapp betrug 75.948 Hektar bzw. 759,48 Quadratkilometer. Die land- und forstwirtschaftlich genutzte Fläche erstreckte sich auf 2.164 Betriebe unterschiedlicher Größenordnung von 0,51 bis über 100 Hektar.

1944

2. Weltkrieg

Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Im Zuge dessen floh im Oktober 1944 die Zivilbevölkerung, bevor Angerapp am 22. Januar 1945 eingenommen wurde.

1948

Gründung der Kreisgemeinschaft Angerapp

1947 begannen einige Angerapper Kontakt zu Landsleuten aufzunehmen. Am 3. Oktober 1948 schlossen sich ostpreußische Gruppen in Hamburg zusammen und gründeten die Landsmannschaft Ostpreußen. Unsere Kreisgemeinschaft Angerapp möchte die Heimatliebe zu Ostpreußen, insbesondere dem Kreis Angerapp bewahren und den Heimatgedanken für weitere Generationen erhalten.

Kreisgemeinschaft Angerapp (Darkehmen) in der Landsmannschaft Ostpreußen e. V.

Patenkreis der Kreisstadt Mettmann

Weitere Links:

Kontakt:

Kreisgemeinschaft Angerapp
Helmut Funder
Birkenweg 48
22926 Ahrensburg

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