Die Angerapp (Aalfluß) durchfließt den Kreis in einer Länge von 45 km. Sie ist äußerst fischreich, besonders gut war der Bestand an kapitalen Hechten, Aalen, Welsen sowie Quappen, Nasen, Barben, Döbeln, Barschen, Karpfen, Neunaugen und Plötzen (Hechte bis 30 und Welse bis 100 Pfund und darüber). Die Fischereinutzung stand den Anliegern zu. – Nebenbei möchte ich noch erwähnen, dass Wiechert in den letzten Jahren vor der Flucht das Fischereirecht der Anlieger in den Grenzen des früheren Amtes Gudwallen – Launingken bis Krauleidschen – also an der Westseite des Kreises gelegen – auf Grund eines Privileges: „dem Müller in Darkehmen wird die Fischerei und der Aalfang bei der Mühle“ zugestanden wurde. Seinem Antrag gemäß hat das Gericht die Fischerei in den Grenzen das Amtes Gudwallen ausgedehnt. Die meisten Anlieger des Kreises, ca. 70 %, hatten Ihre Fischereirechte an den Fischereiverein Darkehmen verpachtet. Der Verein lieferte Naturalpacht. Der Verein zählte ca. 120 Mitglieder. Aus den Beiträgen wurde der größte Teil zur Beschaffung von Fischbrut verwendet.
Blinker-/Uschblenkersee
Größe 120 Morgen. Eigentümer: Paul Mehl Uschblenken zu 4/5, Friedrich Groszjean, Uschblenken zu 1/5. Sehr Fischreich. Guter Besatz an Hechten, Aalen, Barschen, Karauschen, Schleien, Plötzen und Rotfedern. Nutzung erfolgte durch die beiden Anlieger.
Brettkener/Bretschkehmersee
Größe ca. 140 Morgen. Eigentümer: 80 Morgen Landwirt Spauschus, Brettken. 20 Morgen gehörten den anderen Anliegern. Besatz: Hechten, Aalen, Barschen, Karauschen, Schleien, Plötzen; Eigentümer nutzten die Fischerei.
Bruderhofer/Scherrewischkersee
Größe 60 morgen. Eigentümer: Kalweit und Guddat, Scherrewischken, je zur Hälfte. Mittlerer Besatz: Hechte, Schleie, Barsche, Rotfedern und Plötze. Der See war dem Fischereiverein Darkehmen verpachtet. Der Verein zahlte Pachtgeld (Höhe nicht mehr bekannt).
Köskeimer See
Größe ca. 25 Sorgen. Eigentümer Ellmer, Köskeim. Besatz mäßig; Hechte, Schleie, Karauschen, Barsche, und Plötze Eigentümer nutzte Fischerei selbst. Lautersee (Szabiener See) Der See war ca. 150 Morgen groß und stand im Eigentum des Milhlenbesitzern Kremp in Kleinlautersee (Klein Szabienen). Der See war meines Wissens angestaut und K. betrieb mit dieser Wasserkraft eine Wassermühle. Fischbestand, Art der Nutzung unbekannt. K. nutzte Fischerei selbst.
Linnemarker (Schaugster) See
Größe ca. 30 Morgen. Urgewässer (schwimmender Boden). Eigentümer Emil Schlefske, Schaugsten. Mittlerer Besatz: Hechte, Schleie, Karauschen, Barsche. Der See war verpachtet. Pacht 30,– RM jährlich.
Kleschauer (Kleschower) See
Größe ca. 200 Morgen. Eigentümer: Sperber, Kleschowen. Hauptsächlicher Besatz: Aale, der See war an den ehemaligen Lehrer Schneider oder Lamprecht verpachtet. Pachtverhältnis unbekannt, Naturalpacht ist hier wohl anzunehmen (stark verlandet).
Stiller See
Größe ca. 80 Morgen. Eigentümer: Farenheid, Beynuhnen. Besatz: Hechte, Schleie, Karauschen, Barsche, reichliches Vorkommen von Krebsen. Pächter war der Gastwirt vom Stillen See Kemesies. Pachtverhältnis unbekannt.
Zedmar See
Größe ca. 150 Morgen. Eigentümer von Farenheid Beynuhnen. Mittlerer Besatz: Hechte, Schleie, Karauschen, Barsche und Plötze. Der See war an den Fleischbeschauer Mickelun verpachtet. Er lieferte Naturalpacht.